XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.5_94"; fcs:x-context: baedeker; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.5_94"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.014S PT0.169S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.5_94</phrase></query>)];
1 - 1

74 GESCHICHTE. von 1240 an, und setzten sich schliesslich in Nordsyrien fest,
wurden aber durch die immerwährenden dynastischen Kriege bis
nach Jerusalem versprengt, wo sie gegen alles Christliche wütheten.
Sie nahmen bald bei diesem, bald bei jenem Fürsten Dienste, wie
denn die Gewohnheit schon seit Jahrhunderten verbreitet war, dass
die Fürsten sich eine Leibwache theilweise aus gekauften Sclaven,
besonders türkischer Abkunft hielten. Diese rissen nun in Aegypten
die Herrschaft an sich; Eibek, der erste Gründer einer Mamluken-
Dynastie
, hatte um den Besitz von Syrien manche Kämpfe mit
Nâsir, dem Eyyubiden-Fürsten von Nordsyrien zu bestehen. Nun
aber wurden die Mongolen immer drohender; dem Chalîfenreich in
Bagdad hatten sie längst ein Ende gemacht und richteten nun ihre
Züge gegen Nâsir. Hûlagû nahm Aleppo (Haleb) ein (1260) und
zog darauf fast ohne Kampf mordend und plündernd durch Syrien.
Damascus wurde verschont, weil es sich ergab. Aber an der Grenze
Aegyptens musste Hûlagû umkehren, und der Mamlukensultan
Kotuz eroberte mit Hülfe seines berühmten Feldherrn Bibars fast
ganz Syrien von den Mongolen zurück, worauf letzterer ihn von
der Herrschaft verdrängte und durch alle Mittel seine eigene Au-
torität
über beide Länder behauptete, trotz der wiederholten Raub-
züge
der Mongolenhorden. Auch die Ueberreste fränkischer Herr-
schaft
in Syrien beunruhigte er, weil sie es mit den Mongolen ge-
halten
hatten. Er eroberte Caesarea und Arsûf 1265, Safed und
Yâfa 1266, Antiochien 1268, und setzte auch den Assassinen in
Syrien hart zu; kein Jahr verging, ohne dass er einen Kriegszug
in eigener Person leitete; noch jetzt sieht man seinen Namen an
vielen Thürmen und Befestigungen in Syrien. Bibars starb 1277;
sein schwacher Sohn wurde von dem Emîr Kilawun 1279 entthront.
Auch von diesem glänzenden Fürsten finden wir noch viele Monu-
mente
in Syrien, das er mit Waffengewalt behauptete. Das Gebiet
der Franken in Palästina verringerte er derart, dass ihnen nur noch
wenige Küstenstädte blieben, bis sie endlich 1291 nach der Erstür-
mung
ʿAkka’s ganz aus Palästina vertrieben wurden.

Nach dieser Zeit finden wir in der Geschichte Syriens wenig
mehr, was unseres Interesses würdig wäre. Die Kämpfe der Mam-
luken
, oder, von 1382 an, der Tscherkessischen Sultane, der ein-
heimischen
Fürsten und Statthalter der Mongolen, besonders der
Ilchane von Persien wiederholen sich fortwährend, ohne dass, wenig-
stens
mit geringen Ausnahmen, unter ihnen bedeutendere Männer
hervortreten; die Geschichte der Mamluken gehört zu der Aegyptens.
Ebenso hört die eigentliche Geschichte Syriens auf, da es nun nie
mehr selbständig in den Gang der Weltereignisse eingriff, nie mehr
zu irgend welcher Blüthe kam. Durch den grossen Raubzug der
Mongolen unter Timûr (1400) wurde der traurige Zustand Syriens
noch verschlimmert, eine unendliche Anzahl von Menschen wurde
hingemordet. Viele Gelehrte und Künstler, unter ihnen auch die
Damascener Waffenschmiede, wurden nach Samarkand abgeführt.